Schwere Zeiten
28. April 2025
Schwere Zeiten für die deutschen Medien. Vergangene Woche noch, bei Bekanntwerden eines Plans, nach dem im Rahmen eines Waffenstillstands in der Ukraine der Verbleib der Krim bei Russland von den USA völkerrechtlich verbindlich anerkannt und die Zugehörigkeit der vier östlichen Oblaste der Ukraine zu Russland faktisch geduldet werde, posaunten sie, wie es sich für veritable Propagandatröten gehört, unisono: „Im Kreml geschrieben!“, „Putins Sieg!“, „Kapitulationsurkunde!“, „Diktatfrieden!“
Aber dann kam der Samstag des Papst-Begräbnisses, an dem Trump im Petersdom Selenski die Ohrenbeichte abnahm und anschließend erklärte, Putin sei womöglich gar nicht an einem Frieden interessiert, so dass man über Sanktionen nachdenken müsse. Dem Sünder Selenski schien es gelungen zu sein, all seine Verfehlungen auf den wahren Sünder Putin abzuwälzen…
Da hieß es umschwenken. Aus dem naiven Trump, der sich über den Tisch hatte ziehen lassen, wurde der kluge Trump, der endlich Putin durchschaute. Und es wurden genüsslich Meldungen und Äußerungen zitiert, die Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und Russland belegten. Aber es blieben und bleiben Unsicherheiten. Im heute journal vom 27.4.2025 gab der Experte Christian Mölling sogar das in diesen Kreisen eher seltene Bekenntnis ab: Wir wissen es nicht…. Eine Konsequenz indes war und blieb klar, komme es wie es wolle, Europa muss Stärke zeigen!
Und wer könnte das besser auf den Punkt bringen als das Frontkämpferblatt „Süddeutsche Zeitung“: „Militärisch unbesiegt“ gibt dort am 28. April der Kommentator die Losung aus. Das weckt schon wieder Erinnerungen. „Im Felde unbesiegt“ war die Parole der deutschnationalen Rechten und der Nationalsozialisten. Deutschland war im Felde unbesiegt, ehe der Dolch der wahlweise kommunistischen, sozialdemokratischen oder jüdischen Novemberverbrecher den aufrechten Frontkämpfern in den Rücken fiel…
Heute liest sich das so: Aus vielen gewechselten Worten habe sich „allerdings vielerorts eine für die Ukraine gefährliche Stimmung entwickelt: Es sei vorbei, der Diktatfrieden, den der US-Vorschlag aus der vergangenen Woche de facto bedeutet, komme unweigerlich. Doch wer das in der aktuellen, sehr volatilen Situation behauptet, der arbeitet im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung mitunter daran mit, betreibt dann Putins brutales Geschäft. Die Stärke des russischen Präsidenten wächst proportional in dem Maße, in dem der Defätismus bei den Unterstützern steigt.“ Da ist sie wieder, die gute alte Dolchstoßlegende. Es folgen das bekannte Lob der militärischen Stärke der Ukraine und spekulative Behauptungen über die täglichen Verluste der russischen Armee. 1.800, wie die Ukraine behauptet? So viele dann eher doch nicht. Wie hoch sind die täglichen Verluste der Ukraine? Dass die Ukraine es nicht vermeldet, ist verständlich, aber auch die deutschen Propagandamedien verschweigen es. Schenkt man ihnen Glauben, sterben in diesem Krieg nur ukrainische Zivilisten.